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Klimafreundliches Reisen – geht das überhaupt?

Veröffentlicht am 17.05.2023 von Teresa Kuen

Es scheint überall zu kriseln, nur verständlich, sich in turbulenten Zeiten nach Entspannung und Ablenkung zu sehnen. Ein Urlaub mit Gleichgesinnten wäre jetzt genau das, was wir brauchen! 

Unser Klimabewusstsein macht es uns aber schwer, mit gutem Gewissen zu reisen, denn in der Urlaubluft liegt meist auch mehr CO2. Inzwischen werden sogar 8 bis 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen vom weltweiten Tourismus verursacht.

Hilfe! Ich brauche Urlaub, aber habe Klimabewusstsein

Der ökologische Fußabdruck einer Reise 

Sicherlich schon einmal gehört, aber was ist das eigentlich genau? Einfach gesagt ist der ökologische Fußabdruck die Spuren, die wir Menschen auf der Erde hinterlassen. Er bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit des Systems Erde, also auf die Menge an produktiven Land- und Wasserflächen, die notwendig sind, um Ressourcen bereitzustellen und deren Abfälle aufzunehmen. 
Damit unsere Reise nicht von Klimascham geplagt ist und die erhoffte Erholung verspricht, gilt den Ressourcenverbrauch so niedrig wie möglich zu halten.

8-10 % der globalen Treibhausgasemissionen werden vom Tourismus verursacht

Woraus besteht eine Reise?  

  • An- und Abreise
  • Unterkunft mitsamt Verpflegung 
  • Aktivitäten und Ausflüge vor Ort

Diese jeweiligen Bestandteile haben Auswirkung auf die gesamte Umweltbilanz der Reise. 

Worauf kommt es bei einer klimafreundlichen Reise an? 

1. Eine umweltschonende Anreise

Die An- und Abreise hat große Auswirkungen auf die CO2-Bilanz. Verschiedene Transportmittel haben unterschiedlichen CO2-Ausstoß. Wie viel Emissionen die verschiedenen Transportmittel im Durchschnitt emittieren, können wir der unten angeführten Grafik entnehmen.

Das Transportmittel macht den großen Unterschied

Am umweltfreundlichsten transportiert uns der Zug, gefolgt von Reisebus und PKWs. Der CO2-Ausstoß pro Kopf wird stets verringert, je mehr Personen ein Fahrzeug transportiert. Manchmal ist mehr, eben doch weniger. Flugreisen treiben die CO2-Bilanz am meisten in die Höhe. Fast 50 % der CO2-Emissionen im globalen Tourismus werden vom Flugverkehr verursacht. 

Fliegen macht fast 50 % der CO2-Emissionen im Tourismus aus

Tipps für das reine (Flieger) Gewissen  

  • CO2 durch die Mitfinanzierung von Klimaschutzprojekten kompensieren 
  • Flugreisen nur zu Orten, die sonst kaum erreichbar sind 
  • Kurzstreckenflüge meiden 
  • Längere Aufenthalte, damit es sich auszahlt

2. Eine klimabewusste Unterkunftswahl 

Für Österreich gilt, dass mehr als 20 % der durch den Tourismus verursachten CO2-Emissionen von Beherbergungsbetrieben stammen. Der CO2-Ausstoß einer Übernachtung ist abhängig von der Art der Unterkunft bzw. von der Qualität, also der Anzahl an Sternen. Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA geht von folgenden CO2-Emissionen pro Übernachtung und Gast aus:

Weniger Sterne bedeute nicht weniger Emissionen

Nun sollte man meinen, je mehr Sterne ein Hotel hat, desto mehr CO2-Emissionen müssen produziert werden. Der Schein trügt, klimabewusste Sparfüchse aufgepasst, Gaststätten mit 0 bis 2 Sternen haben eine schlechtere Klimabilanz als Hotels mit 3 bis 4 Sternen.

3. Klimaschonende Aktivitäten 

Natürlich hat auch die Freizeitgestaltung der Reise Einfluss auf die CO2-Bilanz. Fahren wir mit dem Bus zum Nationalpark, freut sich unsere Umwelt wesentlich mehr, als wenn wir im Hafen einen Jetski mieten.

Reise CO2-Bilanzen im Vergleich 

Hier zwei Beispiele von einer WWF-Studie zur Veranschaulichung: Für einen zweiwöchigen All-inclusive-Urlaub nach Cancún, Mexiko, in einer Fünf-Sterne-Anlage werden 7.194 kg CO2 pro Person ausgestoßen. Trotz des luxuriösen Hotels emittiert die Flugzeugreise am meisten. Zum Vergleich, ein fünftägiger Urlaub in Südtirol, ebenfalls in einer Fünf-Sterne-Anlage, stößt lediglich 216 kg CO2 aus, sofern man mit dem Bus reist. Der größte Anteil mit 80 kg stammt von der Unterkunft. In diesen Bilanzen sind jeweils (Tages)Ausflüge und Verpflegung inkludiert.

Eine lange Flugreise emittiert mehr als luxuriöse Hotels

Was hat nachhaltig Reisen mit Reisigo zu tun? 

Mit Reisigo seid ihr bereits Teil einer Gruppe, dadurch wird sogar bei einer Anreise mit dem Auto die CO2-Bilanz niedrig gehalten. Unsere Partnerhotels sind ressourcensparend und effizient. Für das Ausmaß der Emissionen, die bei den Hotels anfallen, unterstützen wir ein Klimaschutzprojekt der Universität für Bodenkultur im globalen Süden, um so die Umweltauswirkungen zu kompensieren. 

Auf unseren aktiven Freizeitgruppenreisen ist der Bedarf an klimaschonenden Aktivitäten gut gedeckt, mit z.B. Yoga, Radfahren oder Wandern. 

Wir von Reisigo sind überzeugt von den positiven Auswirkungen, die Gruppenreisen auf die menschliche Psyche und das körperliche Wohlbefinden haben können. Wir vertreten ebenfalls die Ansicht, dass der sanfte Tourismus positive Auswirkungen für Regionen und Menschen vor Ort haben wird, da Wertschätzung für natürliche Lebensräume durch wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen wird.

Die Natur nachhaltig spüren